Ich habe endlich einen Weg gefunden, wie unsere kleine Maus
ohne Schreikrämpfe und Weinattacken sanft in den Schlaf findet. Tja, was soll
ich sagen, meine Methode ist weder konsequent noch erziehungstechnisch
plausibel. Eines ist sie vielleicht doch: Sie ist konsequent inkonsequent. Deshalb
an alle Mamis, die großen Wert auf Regeln und Disziplin legen, bitte hier NICHT
weiterlesen.
Ich hatte bereits mehrmals berichtet, dass das Zubettgehen bei
uns jeden Abend in einen Spießrutenlauf mutierte. Alles läuft gut vom Zähnchenputzen bis zum Schlafanzug
anziehen wunderbar ohne Zwischenfälle, es wird immer viel gelacht und geherzt
bis, na bis ich sie hinlege. Ab diesem Moment, in dem Mäusekind spitz bekommt,
dass es nun ans Schlafen geht, fängt das Drama an. Sobald ich sie in liegende
Position versetze, weint sie bitterlich.
Ich habe wirklich alles probiert, mich neben sie ins
Elternbett gelegt, mich an ihr Bettchen gesetzt und versucht sie zu streicheln
und zu beruhigen, ich habe sie rumgetragen, gespielt, gesungen, alles umsonst.
Einmal in Rage geweint, war es sehr schwer sie zu beruhigen. Sämtliche Methoden
aus Erziehungsratgebern habe ich angewandt, ich bin nicht von ihrer Seite gewichen,
ich bin aus dem Zimmer raus und wieder rein, ich habe sie NICHT aus ihrem Bettchen
genommen, sondern mich neben sie gesetzt, bis ich es einfach nicht mehr
ertragen konnte, weil sie mir so unendlich leid tat und ich sie letzten Endes
doch in die Arme nahm, um sie zu trösten. Alle meine Bemühungen waren vergebens, jeden Abend weinte sie sich in den Schlaf.
Im Grunde betrieben wir begleitetes Schreien, eine Qual für mein Kind und
mich.
Dann fuhren wir vor zwei Wochen in Urlaub. Ich befürchtete
schon, dass sich unser festgefahrenes Ritual weiter vollziehen würde, aber
Mäusekind war dort wie ausgewechselt. Wahrscheinlich übertrug sich unsere
ausgelassene Stimmung auch auf sie. Babys bekommen einfach viel mehr mit, als
wir auf Anhieb denken würden.
Dort sah unser allabendliches Zubettgehritual so
aus, dass ich, nachdem ich sie umgezogen hatte, sie ins Beistellbettchen legte,
während wir noch lasen oder fernsehschauten. Sie genoss diese Nähe sichtlich,
dieses nicht zum Schlaf gezwungen werden, dieses bei uns, mit uns zusammen sein.
Sie spielte vergnügt, bis sie einfach irgendwann einschlief. Seit unserem
Urlaub schläft unsere Kleine einfach durch bis morgens. Dadurch, dass sie
nachts nicht mehr aufwacht, habe ich sie auch abgestillt.
Es bedurfte eines Urlaubs um zu begreifen, was aus Sicht
meiner Tochter falsch lief. Sie wollte mit uns zusammen sein, teilhaben an unserem
Familienleben, teilnehmen an unseren Abenden. Wenn ich sie ins Bett legte,
zwang ich sie frühzeitig, sich von uns zu trennen, wir grenzten sie aus.
Im Grunde sind die Abende
die Zeit des Tages, die wir am längsten als Familie als Mama, Papa, Kind
miteinander verbringen. Mittlerweile handhabe ich es so, dass ich sie nach dem Zähneputzen und Umziehen
einfach zu uns ins Wohnzimmer in den Laufstall setze. Sie spielt
quietschvergnügt bis sie irgendwann meist so zwischen 21 und 22 selig
einschläft.
Zwischenzeitlich lachen wir viel gemeinsam, herzen sie und freuen
uns einfach, den Abend zusammen ausklingen zu lassen. Seitdem wir das so praktizieren, ist alles viel entspannter. Wenn wir dann gegen 23 Uhr ins Bett
gehen, nehme ich sie sanft aus dem Laufstall und lege sie in ihr Bettchen. Sie
wacht davon nicht auf und bis jetzt schläft sie weiterhin bis morgens früh
durch. Vor einigen Tagen schlief sie sogar bis 10 Uhr morgens. (UNGLAUBLICH)
Ich bin so glücklich, weil meine Tochter nun ganz entspannt und zufrieden mit dieser Lösung ist. Ich weiß, dass wir das nicht ein Leben lang so durchziehen können, aber ich habe jetzt endlich ein ausgeglichenes Baby, das ruhig und friedlich schläft und morgens bester Laune ist. Ich handle
gegen sämtliche Elternratgeber, doch für uns ist im Moment dieser Weg richtig
und er fühlt sich für uns gut an.
Mir ist bewusst, dass ich nicht konsequent bin, aber ich
wusste mir zum Schluss einfach nicht mehr zu helfen, denn es gab für mich
nichts Schlimmeres als mein Baby jeden Abend verzweifelt weinen zu sehen.
Natürlich bin ich sehr dankbar, wenn ihr andere Ratschläge habt oder wenn ihr mir verraten wollt, wie bei euch das Einschlafritual aussieht und was bei euren Babys/Kindern
gut funktioniert.
In diesem Sinne, wünsche ich allen entspannte Nächte und
ausgeschlafene Tage!
Alles Liebe, Anna
Wow, das klingt echt unglaublich. Vor allem, dass du sie dann schlafend aus dem Laufstall nehmen kannst ohne, dass sie aufwacht. Wahnsinn! Aber ist doch super, dass das so klappt :)
AntwortenLöschenJa, das ist wirklich unglaublich! Wenn ich sie rausnehme, räkelt sie sich etwas schlaftrunken und kuschelt sich an mich, dann lege ich sie in ihr Bettchen, meist streckt sie sich etwas, manchmal mault sie kurz im Schlaf, aber sie schläft weiter ohne aufzuwachen.Das ist nach monatelanger Qual für uns beide so ein Segen! :-)
AntwortenLöschenHallo,
AntwortenLöschendas klingt echt gut, schön zu hören, dass es anderen auch so geht. MAcht weiter so, indem ihr auf euch und eure Bedürfnisse hört. LG Michaela von www.wertdernatur.de
Dankeschön :-) Ja, ich glaube, wir sollten öfter auf uns vertrauen anstatt uns von außen verunsichern zu lassen. Das ist manchmal gar nicht so einfach. Liebste Grüße!
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